Leben teilsaniert – Private Politics

keine Bittsteller

5 Kommentare

darum geht es kurz in diesem Artikel

http://www.fr-online.de/bad-homburg-und-hochtaunus/hartz-iv–leistungsbezieher-sind-keine–bittsteller,1472864,33725778.html

Ich denke ein wichtiges Thema, denn man fühlt sich doch oft so auf dem Amt. Und es ist wirklich wichtig sich das bewußt zu machen das die Leistungen einem zustehen wenn Sie einem zustehen. Man darf erwarten menschenwürdig behandelt zu werden. Es gehört sich das gespräche auf Augenhöhe stattfinden, auch wenn das immer wieder einen anderen Eindruck macht.

Vorallem ist es wichtig das man als Hartz4 Empfänger diese Überzeugung auch mitbringt und sich dagegen wehrt wenn man eben nicht als Berechtiger behandelt wird.

In Deutschland gibt es Rechte und diese gelten für Alle. Am besten man macht sich dazu ein Mantra, oder auch ein Erinnerungskärtchen für die Hosentasche wenn man einen Termin hat. Es kommt immer darauf an mit welchen Überzeugungen man sich den Dingen stellt, mit welcher Absicht.

Also Hartz4 Empfänger sind KEINE Bittsteller!

Autor: K.

http://reingelesen.wordpress.com/ http://wollerausch.wordpress.com/ http://dienachfahren.wordpress.com

5 Kommentare zu “keine Bittsteller

  1. Hartz IV ist in sich selbst Rechtsbeugung von „oben“; wie soll da Augenhöhe entstehen? Doch nur dann, wenn beide Seiten, sprich Sachbearbeiter und Leistungsbezieher dies ähnlich sehen.
    Es ist Unrecht. Und es zeigt sich vielfach schon deutlich in der Formulierung. Wie darf ein Leistungsbezieher denn den Begriff „Eingliederungsvereinbarung“ verstehen, einer Vereinbarung, die so eigentlich nicht genannt werden dürfte und die ja regelmaßig zur Unterschrift vorgelegt wird? …“Ei, Vater, sieh den Hut dort auf der Stange!“

    • also den letzten Satz verstehe ich nicht. Ich finde es grade darum super wichtig dort so hinzugehen das einem Augenhöhe zusteht, und ja das System negiert das, was nicht heißt das man es nicht einfordern kann

      • Zum Wollen gehört auch das „Wollenkönnen“.

        Ich bin Sozialarbeiter. 2007 ging ich mit einem unterschriebenen Arbeitsvertrag Arbeitsort Frankfurt am Main und einem Schreiben des zukünftigen Arbeitgebers, in welchem meine zeitweise Anwesenheit schon vor eigentlicher Arbeitsaufnahme gewünscht wurde, weil dies vom planerischen und auch vom Einarbeiten sinnvoll und sogar geboten war zum Jobcenter Nord in Berlin.

        Ich hatte auch persönliche Gründe möglichst frühzeitig in Frankfurt eine Wohnung zu ergattern. Und ich hatte eine Maklerzusage für eine passende, sogar Hartz IV gerechte provisionsfreie Wohnung, was in Frankfurt einen Glücksfall darstellt.

        Der Sachbearbeiter lehnte den frühzeitigen Umzug ab und zwar in einer Form, die sich gewaschen hatte. – Ich konnte nicht mehr weiter verhandeln; ging nach Hause, wollte mich erhängen. Zum Glück war der gefundene Strick morsch und riss…

        Verwandte liehen mir dann Geld für den Umzug und die gewählte Umzugsfirma in damaliger direkter Nachbarschaft versicherte, daß sie den Umzug durchführt und später das Geld das dann das Jobcenter zahlen würde, mir zukommen ließe. – Natürlich wurde ich betrogen und der Betrag wurde doppelt kassiert.

        Seit diesem Vorfall bekam ich regelmäßig Schweißausbrüche, hatte einen Klos im Hals und war panisch, wenn ich neu zu einem Jobcenter mußte und das blieb je nach Ansprechpartner auch so…

        Wo ich nun wohne, ist die Lage mittlerweile entspannt. So viel zu Augenhöhe…

      • Hallo, Du, ich weiß und ich verstehe Dich. Ich kenne das auch so, leider. Und gerade deshalb möchte ich sagen das ein Hartz4 Empfänger oder ein Arbeitsloser kein Bittsteller ist, auch wenn es anders scheint und anders dargestellt wird. Und wenn man selbst das Bewußtsein hat kann man anders auftreten. Ich weiß es ist ein Weg und es ist oft verdammt hart und schwer. Aber genau das es eben nicht so ist sollte einen dafür eintreten lassen. Auch wenn es erstmal innerlich anfängt … Das schlimmste wäre doch sich dem unterzuordnen…und vorallem sich abzufinden

  2. Hallo zurück.

    Abgefunden habe ich mich damit nie. Meine letzte „richtige“ Arbeit war 2010 bei einem Bildungsträger in Berlin; natürlich auch wieder befristet. Es ging darum junge Erwachsene Hartz IV Bezieher in Arbeit, Ausbildung, oder Therapie zu bringen. Die Teilnehmerzahl war mit 30 gedeckelt und die Jobcenter „legten nach“, wenn vermittelt wurde. Mit zwei Kollegen haben wir es geschafft, etwa 80% der Leute zu vermitteln… Das sagt einiges aus, weil ja immer nachbesetzt wurde und das in einem Zeitraum von einem halben Jahr… Was wir allerdings da auch an Schicksalen mitbekommen haben, ist unglaublich. Doch es gab auch sehr viel Schönes. Besonders gefreut hat mich, daß nachdem das Projekt gelaufen war, ich von einem Exteilnehmer in einem Geschäft begrüßt wurde. Er hatte selbst eine Ausbildung gesucht und gefunden. Und gerade bei ihm hatte es mir leid getan, daß ich es nicht geschafft hatte, ihn zu vermitteln. Ja, das war toll!

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